Mord im Hühnerstall

Jetzt ist es also offiziell ... Trump wird der neue Präsident von Amerika! Auch wenn es davor oft als unwahrscheinlich betrachtet wurde ist es jetzt doch Realität geworden. Wir haben die Wahl bei uns im Haus verfolgt und waren alle total aufgewühlt. Dadurch haben wir leider vergessen den Hühnerstall zu schließen.
Am nächsten Morgen mussten wir dann feststellen, dass Paddy (eines unserer drei Hühner) von einem Waschbären getötet und teilweise gegessen wurde. Das aufgerissene Huhn war alles andere als ein schöner Anblick und vermutlich Trumps erstes Opfer! Wie auch immer... der Sieg Trumps hat sich einfach nicht wirklich real anfühlen wollen. Vormittags hatten wir ein Team Meeting und saßen alle weinend im Wohnzimmer, da jeder geschockt, fassungslos, traurig, enttäuscht, frustriert ... war. Generell scheint in Portland kaum jemand davon begeistert zu sein, jeden Tag gibt es Demos. Bisher war ich allerdings nur bei einer etwas kleineren, welche sehr friedlich war. Ich kam mir vor wie im Film, denn die Polizisten, die uns mit dem Auto verfolgt haben hingen außen an den Autos dran und sind dann runter gesprungen, um alle von der Straße zu vertreiben.

In der selben Woche hatten wir unseren Team Retreat, was bedeutet, dass alle Assistants aus unserem Haus zusammen an die Küste gefahren sind. Nach 2 Stunden Autofahrt sind wir um 10 Uhr abends dort angekommen. Am darauffolgenden Tag haben wir erst über unsere persönlichen Wege in die Arche und dann über Schwierigkeiten sowie Hoffnungen für und in unserem Haus gesprochen. Die restliche Zeit haben wir gemeinsam am Strand verbracht und ich muss zugeben, dass die Küste Oregons wirklich wunderschön und die Fahrt wert ist! Es war zwar relativ kühl, aber das Meer wollten wir uns trotzdem nicht entgehen lassen (lange ausgehalten haben wir es natürlich nicht!). In diesen zwei Tagen musste ich glücklicherweise wieder einmal feststellen, dass mein Team echt super ist und wie cool alle Leute doch sind!!!

Unser Team Retreat an der Oregon Coast

Da es mittlerweile schon Mitte November ist rückt auch ein ganz wichtiger Festtag immer näher. So ist es nicht mal mehr eine Woche bis ich mein erstes Thanksgiving feiern kann, worauf ich mich schon sehr freue. Wir werden es zusammen mit dem anderen Haus ("Neahkahnie") und Freunden der Community feiern.
Leider rückt somit auch die Hüftoperation eines Bewohners immer näher, der dadurch erstmal mindestens einen Monat nicht bei uns im Haus leben wird, sondern sich bei seiner Mutter Zuhause erholt. Damit ihm nicht allzu langweilig wird ohne uns haben wir schon einen genauen Besucherplan ausgearbeitet.

Jetzt bin ich jedenfalls mal auf Thanksgiving gespannt und werde euch dann davon berichten!

Eure Sophia :)